Ursprünglich war sie die Residenz des normannischen Herrschers, später Rathaus und Priesterseminar. Gegründet als königlicher Palast zusammen mit der Kathedrale und der Abtei, nach Meinung einiger sogar noch früher, obwohl er in den normannischen Privilegien nicht erwähnt wird. In der Via Arcivescovado wurden Bögen, zweibogige Fenster und Rosetten aus Lavastein freigelegt, die denen des Benediktiner-Dormitoriums ähneln. Ein Privatgang verband den Palast mit der Kathedrale. Nach dem frühen Tod des Königs verfiel der Palast allmählich. Im 15. Jahrhundert bestätigten die Erweiterungen und Anpassungen aufgrund der neuen Nutzung als Stadtpalast im nördlichen Teil des Gebäudes an der Piazza Duomo die wachsende Bedeutung der weltlichen Macht neben dem Dom. Symmetrisch dazu wurde in der Via Arcivescovado, an der Nordostseite des Königspalastes, 1589 das Seminario dei Chierici von Erzbischof Ludovico II Torres gegründet, der es mit einer eigenen Bibliothek mit alten verzierten Handschriften, einer Bildergalerie und einem Garten ausstattete. Im 18. Jahrhundert ließ Erzbischof Francesco Testa das Seminar zu Schlafsälen ausbauen und beauftragte Ignazio Marabitti mit dem schönen Eingangsportal (1772), über dem das Familienwappen prangt. Später wurde auch das Rathaus um ein Stockwerk aufgestockt, und die Fassade wurde mit eleganten Verzierungen, einem Balkon und einem Säulengang bereichert, der später teilweise geschlossen wurde. Den zwei unterschiedlichen Funktionen entsprachen zwei Fassaden: eine etwas abgelegener und in Bezug auf den darunter liegenden erzbischöflichen Palast, die andere mit Blick auf den Dom und die Stadt über die Piazza Duomo. Heute ist der Palazzo di Città Sitz des Bürgermeisters Alberto Arcidiacono, der in der prächtigen Sala Rossa den Stadtrat einberuft, wo sich das politische Leben der Stadt abspielt.
Quelle: Pressestelle
